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    2004 INCIDENTS frei nach Charms

    INCIDENTS frei nach Charms

    Inspirationsquelle für das Tanztheaterstück von Teresa Rotemberg sind die absurden Texte des russischen Autors Daniil Charms (1905-1942).

    Charms tanzt mit seinen Worten um Figuren und Beobachtungen. Die Texte machen Bewegungen, biegen sich, geraten ins Straucheln und Stolpern, verharren auch mal, oder enden in der Stille. Mit Humor versucht Charms mit seinen Kurztexten, im stalinistischen St. Petersburg der dreißiger Jahre, der zunehmenden Repression und Gleichschaltung der sowjetischen Gesellschaft entgegenzutreten. Charms fokussiert die konformistische, unpersönliche Haltung und Scheinmoral seiner Umgebung, deckt die Absurdität menschlicher Existenz auf und gibt sie der Lächerlichkeit preis, die allerdings oft sehr bitter schmeckt.

    Obwohl die Beschäftigung mit Charms den Blick auf eine Zeit mit Terror und Diktatur in Russland lenkt, sind die „INCIDENTS frei nach Charms» kein russisches Stück. Sie sind das, was Charms, von Seele zu Seele, in uns auslösen kann.

    Die Tänzerin, die Schauspielerin und die drei Tänzer greifen von Fall zu Fall nach den Möglichkeiten, Themen, Texten, die Charms anbietet, spielen diese durch und treiben sie weiter, bis das Spiel zerstört wird oder zerfällt. Ihre Bewegungen hängen an dem Nerv, den Charms bei ihnen getroffen hat. Sie plappern was die vielsprachigen Zungen hergeben. Es entsteht ein Tanz um das Verstehen und sich verständlich machen, eine Sprache die erfunden werden muss, die gesehen und gehört werden will. Es ist das was Charms mit seinen Worten in sie reingestopft hat.

    Bei Charms, der im Gefängnis verhungerte, geht es immer wieder um Essen und Hunger. Es geht um Frauen und Männer, am liebsten alte, die Charms gerne aus dem Fenster fallen lässt. Jemanden so richtig auf die Fresse hauen ist bei Charms auch sehr beliebt. Wenn bei Charms einer eine Frau sieht, will er das Fleisch und es am besten mit dicken Frauen treiben, richtig fett und stinkig. Das sind Obsessionen, Abgründe vielleicht. Momente lang schimmert die Brüchigkeit und die Absurdität unserer Existenz auf. Von Fall zu Fall verschieden und doch ein Ganzes, ohne das etwas zusammengeführt wird.

    Die „INCIDENTS frei nach Charms» befassen sich auch mit dem Beobachten. Erst, wenn wir einen Moment aus einem Zusammenhang oder einem System heraustreten, haben wir den unverstellten Blick auf die Vorgänge innerhalb dieses Systems. Der Zuschauer schaut durch das charmsche Vergrößerungsglas auf eine absurde, eigene Welt.

    Besetzung

    • Künstlerische Leitung: Teresa Rotemberg
    • Tanz: Jessica Billeter, Annemarie van Haren, Fabrice Loubatières, Tom Baert, Jeroen Mosselman
    • Choreographie: Teresa Rotemberg in Zusammenarbeit mit den Tänzern
    • Musik: Tanja Müller
    • Dramaturgie: Frank Kauffmann
    • Bühne: Andrea Mutz
    • Kostüme: xess+baba und Andrea Mutz
    • Lichtdesign und techn. Produktionsleitung: Heinze Baumann
    • Grafik: L’ALTRO Zürich, www.l.altro.ch
    • Management: Nicole Baumgartner

    Über Teresa Rotemberg

    Mit ihrer Company MAFALDA produziert Teresa Rotemberg regelmäßig Tanztheater und sie ist gleichzeitig in den Bereichen Ballett, Musiktheater und Schauspiel und an Theatern im In- und Ausland aktiv.

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