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2002 Im Gehege

Im Gehege

Wie häufig bei Teresa Rotemberg spielt auch „Im Gehege» mit menschlicher Obsession, mit ausgeklügelter Psychologie und last but not least mit Raum und Zeit. Zwei Charaktere, schicksalshaft verbunden, kommen sich nahe und entfremden sich wieder, kommen sich erneut nahe und brechen schließlich für immer. Ein nachdenkliches und rhythmisch enorm intensives Kurzstück, ein Balanceakt zwischen Intimität und Einsamkeit, zwischen Glück und Unglück.

ER befindet sich im einen Raum, SIE in einem zweiten. Dann geht ER los. Scheinbar ohne Ziel, und doch auf der Suche nach irgendwas, nach irgendwem. Dabei stösst ER auf SIE. Im Gehege beginnt wie eine moderne Liebesgeschichte: mit einer zufälligen Begegnung. Der Treffpunkt ist eine kalte ar-chitektonische Leerstelle. Und vielleicht ist es die abstrahierte Wohnlichkeit, die fehlende Wärme die-ses räumlichen Nowherelands, welche die beiden zueinander treibt. SIE gibt die „femme fatale», po-siert, spinnt ihr Netz, fängt ihn ein. SIE wird zu seinem Schicksal, ER – vorläufig – zu dem ihren. Doch die vermeintliche Harmonie währt nicht lange. Immer mehr verstricken sich die beiden ineinander, geraten sich gegenseitig ins „Gehege». Bald nach dem emotionalen Sturm glätten sich die Wogen wieder. SIE wirkt nun fürsorglich, behaglich, ER schmiegt sich an SIE, sucht ihre Wärme. Plötzlich aber gerät die amouröse Balance erneut aus dem Gleichgewicht, die Idylle wird gesprengt, SIE will weg, muss weg, ein äusserer Zwang reisst sie fort. Verzweifelt versucht ER SIE zu halten – vergebens. Sanft löst SIE sich aus der Umklammerung, verlässt den gemeinsamen Raum, die gemeinsame Zeit. ER bleibt zurück – gebrochen, in sich gesunken.

Teresa Rotemberg liebt das Spiel mit Raum und Zeit, das Ausloten von physischen und psychischen Grenzen. Auch Im Gehege, das neuste Stück der Schweizer Choreographin, basiert auf einer intensi-ven Spannung; die Zuschauer werden permanent in neue emotionale Situationen „hineingezappt». Auf der einen Seite stehen die verlässlichen Werte Intimität, Alltag und Sicherheit; auf der andern die be-drohliche Fragilität aus Einsamkeit, Fremdsein und Unsicherheit. Diese Pole bilden eine körperliche wie mentale Friktion, welcher jegliches Tun und Handeln der beiden Protagonisten untergeordnet ist. Das ungleiche Paar möchte gemeinsam der heimtückischen Alltagsroutine, dem Gehege, entfliehen, vorwärts kommen – und scheitert, muss scheitern, weil es die emotionalen und gesellschaftlichen Mechanismen, in welchen es naturgegeben gefangen ist, nicht überwinden kann. Das Stück unterliegt einen unglaublich intensiven und hohen Rhythmus, welcher nicht nur von den virtuosen Tänzern alles abfordert, sondern auch das Publikum während den rund 20 Minuten in den Bann zieht. Angebtrieben werden die Tänzer von Wolfgang Heinigers eigens für Im Gehege konstruierten Spezialtrommeln.

Besetzung

  • Choreographie: Teresa Rotemberg
  • Tänzer: Maria Nitsche und Tom Baert
  • Management: entredance, events & company Management
  • Musik: Wolfgang Heiniger
  • Licht: Johannes Knoth
  • Kostüme: Anna Sofie Tuma

Über Teresa Rotemberg

Mit ihrer Company MAFALDA produziert Teresa Rotemberg regelmäßig Tanztheater und sie ist gleichzeitig in den Bereichen Ballett, Musiktheater und Schauspiel und an Theatern im In- und Ausland aktiv.

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Teresa Rotemberg

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